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Siebenstein: Der Nutzgarten nimmt Form an

Im letzten Herbst entwickelten die Kinder der heilpädagogischen Gruppe Siebenstein und die Mitarbeiter:innen die Idee, auf dem Gelände der Gruppe einen kleinen Nutzgarten anzulegen. Die ersten Vorbereitungen wurden vor dem Winter umgesetzt. Eine kleine Fläche von etwa 4×4 Metern wurde abgedeckt, um die Erde für das Frühjahr vorzubereiten. Ein Staketenzaun, wie in Frankreich, umzäunt die Fläche. In den Gedanken der Kinder wurde der Garten groß, bunt und wunderschön.

Warum Gartenarbeit mit Kindern? Kinder lernen, kreativ zu denken und Lösungen für Probleme wie Platzmangel, Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten zu finden.Verbundenheit mit der Natur: Gartenarbeit hilft Kindern, eine Beziehung zur Natur zu knüpfen und ein Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln.

Gerade im Frühling gibt es für kleine Gärtner:innen viel zu tun. Die Kinder wussten, dass der Boden der Wiese zuerst einmal vorbereitet werden musste. Die richtigen Werkzeuge dazu liehen sie sich von ihrer Erzieherin aus, die auch ein paar Gartentipps parat hatte. Sorgfältig markierten die Kinder die Stellen, an denen später die Beete sein sollten und entfernten in diesen Flächen die Wiesenpflanzen und deren Wurzeln, bis die braune Erde vor ihnen lag. Diese lockerten sie mit einer Harke noch mal schön auf.

Die Kinder sind fleißig dabei und fassen interessiert in die Gartenerde. Sorgsam werden die mehrjährigen Pflanzen bewahrt, etwa die Erdbeeren. Diese brauchen jetzt nur noch Wasser und vor allem Sonne, um Blüten zu bilden, aus denen sich dann die leckeren roten Beeren entwickeln. Puh, das war anstrengend und dauerte bereits bis zum Mittag des Tages. Aber die Kinder hatte das Ziel fest im Blick und machten daher nach einer kleinen Verschnaufpause gleich weiter. Der vier kleinen Beete wurden umzäunt. Eine kleine grüne Bank holten die Kinder in ihren Garten, damit sie von dort ihre Pflänzchen sehen und begutachten konnten.

Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren und Erdbeeren sollten wunderbar wachsen. Nur leider gab es im Frühjahr auch vierbeinige, ungebetene Gäste aus dem naheliegenden Wald. Eine Rehfamilie konnte am frühen Morgen beobachtet werden, wie sie ihr Frühstück aus dem kleinen Garten holte. Zum Staketenzaun musste somit noch ein hoher Maschendrahtzaun besorgt werden, um die fremden Gäste abzuhalten. Zu jedem Beet wurde noch als Verstärker ein Namensschild des jeweiligen Kindes gebastelt, damit auch die Rehe Bescheid wussten 😊

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht: Hier ist Geduld gefordert und die Kinder machen eine wichtige Erfahrung: Wir säen und pflanzen, wir gießen und pflegen, aber wachsen müssen die Pflanzen selbst. Jede Pflanze und jede Frucht braucht ihre Zeit und günstige Bedingungen.

Wir können wie bei Pflanzen nur die Umgebung der Kinder aber nicht die Entwicklung direkt beeinflussen. Die Entwicklung von Kindern ist immer von vielen Faktoren abhängig. Die Erfahrung, das eine Bedürfnisbefriedigung Zeit benötigt und ein Impulsaufschub Geduld erfordert, üben wir jeden Tag!